450 Jahre

"Die beim Oberwolkersdorfer Schloss gelegene Hofstatt des Pankmannshofes war im zweiten Markgrafenkrieg am 20.6.1552 zusammen mit dem Schloss und den dazugehörigen Höfen und Gütern auf Veranlassung des Markgrafen Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach durch den Schwabacher Stadtbüttel und seinen Helfershelfern ausgeraubt und verbrannt worden. Der Schlossherr Murr, der über die Hälfte des Hofgrundes von den Hoferben Herdegen gekauft hatte, verkaufte das Erbrecht um 500 fl. an Georg Rauber. Dieser baute 1566 auf der Höhe gegen Schwabach eine neue Hofstatt, die seither den Namen Raubershof trug. Dieser Rauber war ein gar wilder Geselle, der aus den Schlosswäldern widerrechtlich über 300 Mäß Holz entnahm. Als der Schlossherr sich dies nicht gefallen lies, ritt Rauber bewaffnet vor das Schloss, forderte den Schlossherrn vor das Schlosstor und drohte ihm mit Brennen, Schießen und Morden. Der Schlossherr Hieronymus Murr, ein Nürnberger Bürger, bat nun die Reichsstadt um Schutz. Nürnberg sandte Reisige nach Wolkersdorf, die den Georg Rauber gefangen nahmen und nach Nürnberg führten, um ihn vor Gericht zu stellen. Daraufhin beschwerte sich der Verweser des Schwabacher Amtes, Hans Frauentraut, bei den Nürnbergern und wies darauf hin, dass der Ansbacher Markgraf die hohe Gerichtsbarkeit in Wolkersdorf besitze. Die Nürnberger erkannte dies zwar in einem Antwortschreiben vom 7.5.1573 an, beriefen sich aber darauf, dass der Übeltäter einen ihrer Leute bedroht habe. Der Ausgang des Streites ist nicht bekannt.

Georg Rauber hatte den Raubershof schon 1570, vor seiner Verhaftung, an den Schwabacher Bürger Wolf Preuß verkauft. Auch dieser geriet mit Hieronymus Murr in Streit, weil er den Bau der neuen Hofstatt nicht ordentlich vollendete und über die Verringerung des alten Hofes Klage erhoben hatte. Preuß starb über dem Streit, und seine Hinterbliebenen mussten das Hoferbe mit einem Verlust von 150 fl. verkaufen.

Von 1739 bis 1850 hatte die Schwabacher Familie Hartmann den Raubershof in Besitz und ließ ihn durch Beständer bewirtschaften. 1850 wurde der Hof an die Witwe Schmaußer in Schwabach um 11200 fl. versteigert. Weitere Besitzer waren: Schultheiß (1851), Hofmann, dann Johann Müller (1854)."

 

Schwabach-Zur Stadtgeschichte von 1648 bis zur Gegenwart - Heinrich Schlüpfinger 1986

 

Die beim Oberwolkersdorfer Schloss gelegene Hofstatt des Pankmannshofes war im zweiten Markgrafenkrieg am 20.6.1552 zusammen mit dem Schloss und den dazugehörigen Höfen und Gütern auf Veranlassung des Markgrafen Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach durch den Schwabacher Stadtbüttel und seinen Helfershelfern ausgeraubt und verbrannt worden. Der Schlossherr Murr, der über die Hälfte des Hofgrundes von den Hoferben Herdegen gekauft hatte, verkaufte das Erbrecht um 500 fl. an Georg Rauber. Dieser baute 1566 auf der Höhe gegen Schwabach eine neue Hofstatt, die seither den Namen Raubershof trug. Dieser Rauber war ein gar wilder Geselle, der aus den Schlosswäldern widerrechtlich über 300 Mäß Holz entnahm. Als der Schlossherr sich dies nicht gefallen lies, ritt Rauber bewaffnet vor das Schloss, forderte den Schlossherrn vor das Schlosstor und drohte ihm mit Brennen, Schießen und Morden. Der Schlossherr Hieronymus Murr, ein Nürnberger Bürger, bat nun die Reichsstadt um Schutz. Nürnberg sandte Reisige nach Wolkersdorf, die den Georg Rauber gefangen nahmen und nach Nürnberg führten, um ihn vor Gericht zu stellen. Daraufhin beschwerte sich der Verweser des Schwabacher Amtes, Hans Frauentraut, bei den Nürnbergern und wies darauf hin, dass der Ansbacher Markgraf die hohe Gerichtsbarkeit in Wolkersdorf besitze. Die Nürnberger erkannte dies zwar in einem Antwortschreiben vom 7.5.1573 an, beriefen sich aber darauf, dass der Übeltäter einen ihrer Leute bedroht habe. Der Ausgang des Streites ist nicht bekannt.

Georg Rauber hatte den Raubershof schon 1570, vor seiner Verhaftung, an den Schwabacher Bürger Wolf Preuß verkauft. Auch dieser geriet mit Hieronymus Murr in Streit, weil er den Bau der neuen Hofstatt nicht ordentlich vollendete und über die Verringerung des alten Hofes Klage erhoben hatte. Preuß starb über dem Streit, und seine Hinterbliebenen mussten das Hoferbe mit einem Verlust von 150 fl. verkaufen.

Von 1739 bis 1850 hatte die Schwabacher Familie Hartmann den Raubershof in Besitz und ließ ihn durch Beständer bewirtschaften. 1850 wurde der Hof an die Witwe Schmaußer in Schwabach um 11200 fl. versteigert. Weitere Besitzer waren: Schultheiß (1851), Hofmann, dann Johann Müller (1854).